Ein offenes Ohr für pflegende Angehörige

Ansprechpartnerin für (fast) alle Fragen rund um die Pflege daheim: Ilka Kolb, Leiterin der Fachstelle für Pflegende Angehörige der Diakonie Nürnberger Land/Neumarkt.
Bildrechte I. Lederer (Hersbrucker Zeitung)
Ilka Kolb von der Fachstelle für Pflegende Angehörige der Diakonie steht bei vielen Fragen und Sorgen mit Rat und Tat zur Seite

Ilka Kolb leitet diesen Bereich. Sie ist gelernte Krankenschwester, qualifizierte sich danach zur Diplom-Pflegewirtin weiter. Sie war selbst auch im ambulanten Dienst der Diakonie tätig und ist eng mit den Kollegen und Kolleginnen dort vernetzt. In ihrer Tätigkeit ist sie für den ganzen Landkreis zuständig. Die Beratung ist neutral, kostenfrei und sie unterliegt der Schweigepflicht.
Grenzen ausloten

Sie bietet den pflegenden Angehörigen Entlastungsangebote und Unterstützung und ist immer ansprechbar für alle Themen, die die Pflege betreffen. Meist sind die Pflegebedürftigen zu Hause, manche sind aber auch im Pflegeheim. Sie hilft allen pflegenden Angehörigen mit "Papierkram", ist bei Problemen und psychischen Nöten da. "Es ist wichtig, die Grenzen der Pflegenden herauszuarbeiten, was können sie leisten, was nicht?", so Ilka Kolb.

Wichtig ist ihr auch: "Ich bin keine Therapeutin. Bei tiefgreifenderen psychischen Problemen verweise ich weiter an Therapeuten. Grundsätzlich übernehme ich eine Art Lotsenfunktion, das heißt ich kann bei Themen entweder selbst helfen oder an die zuständigen Stellen und Angebote verweisen."

Ein Schwerpunkt von Ilka Kolbs Tätigkeit ist die Demenzberatung, die besonders hohe Anforderungen an pflegende Angehörige stellt. Neben der individuellen Beratung findet jeden zweiten Dienstag im Monat unter den geltenden Pandemieregeln auch ein Gesprächskreis in Altensittenbach statt. Hier nehmen in der Regel Ehepartner teil, tauschen sich aus und finden Unterstützung und fachliche Hilfe.

Auch erwachsene Kinder, deren Eltern an Demenz erkrankt sind, können hier teilnehmen, jedoch sind die Themen oft andere als die von Ehepartnern. Hier sucht Kolb nach individuellen Lösungen, unter anderem auch durch regelmäßige telefonische Termine. So können auch Berufstätige leichter teilnehmen und davon profitieren.

Zeitgleich zum Gesprächskreis wird bei der Fachstelle einmal im Monat eine Betreuungsgruppe für Menschen mit Demenz angeboten. Dadurch sind die Angehörigen entlastet und können in dieser Zeit beispielsweise am Gesprächskreis teilnehmen oder sorglos Einkäufe oder sonstige Erledigungen machen.

Neu angedacht wird derzeit eine weitere Betreuungsgruppe für Menschen mit Pflegebedarf. Daran können Menschen, die keine beziehungsweise geringe kognitive Einschränkungen haben, teilnehmen. Diese soll vierzehntägig stattfinden und kann dadurch den pflegenden Angehörigen eine regelmäßige Auszeit vom anstrengenden Alltag ermöglichen.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Ausbildung und der Einsatz von ehrenamtlichen Alltagsbegleitern. Der Kurs dauert 40 Stunden á 45 Minuten und findet an acht Terminen, davon drei Samstage, statt. Es werden wichtige Grundlagen für den Umgang mit Menschen mit Pflegegrad vermittelt. Sie unterstützen beispielsweise beim Einkaufen oder Kochen, machen aber auch Spaziergänge, kleine Ausflüge oder spielen und reden mit den Leuten. Diese sinnhafte Tätigkeit ist sowohl für Helfende als auch für die Menschen mit Pflegebedarf eine Bereicherung und viele engagieren sich bereits seit Jahren als Alltagsbegleiter.

Ab Ende September startet ein neuer Kurs zur Ausbildung als Alltagsbegleiter. Nähere Informationen werden noch kommuniziert, doch ab sofort können bereits Plätze reserviert werden. Auch Angehörige, die Interesse an dem bestehenden Gesprächskreis oder Betreuungsgruppe und der neuen Betreuungsgruppe haben, können sich gerne melden.

Kontakt für alle Informationen und Auskünfte: Ilka Kolb, ilka.kolb@diakonie-ahn.de, Telefon 09151 / 862881.

Copyright (c) 2022 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 03.02.2022