Gemeinsam im Gebet für den Frieden

Gemeinsam im Gebet für den Frieden
Bildrechte Ute Scharrer (Hersbrucker Zeitung)

"Die Welt, wie wir sie vor drei Tagen kannten, gibt es nicht mehr." Mit diesen Worten begrüßte am Samstag Dekan Tobias Schäfer die rund 60 Menschen, die sich zum Friedensgebet zur Mittagszeit in der Stadtkirche versammelt hatten. Pfarrer Wunnibald Forster von der katholischen Gemeinde und Dekan Schäfer gestalteten eine Gebetsstunde anlässlich des Kriegs in der Ukraine. "Wo wir keine Worte haben, können wir unsere Sorgen in Gottes Hand legen", drückte Schäfer die Hilflosigkeit aus, die viele angesichts der kriegerischen Handlungen auf europäischem Boden befällt – und eine Möglichkeit des Aktivwerdens im Gebet.

An die Betroffenen, die Opfer, die Flüchtenden wurde in den Fürbitten ebenso gedacht wie an die Herrschenden, die Entscheider. Psalmen fassten in Worte, was seit Menschengedenken ähnlich empfunden wird. "Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir", heißt es in Psalm 23, und Forster las aus Psalm 13: "Gib mir neuen Mut und lass meine Augen wieder leuchten, damit ich nicht in den Todesschlaf sinke!" Mit dem Friedenslied von Martin Luther "Verleih uns Frieden gnädiglich" ging die Gemeinde auseinander. Schäfer kündigte an, dass die Friedensgebete weitergehen könnten, wenn der Krieg nicht in wenigen Tagen zu Ende sei.

Copyright (c) 2022 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 28.02.2022