Ungewöhnliche Einblicke - Tag des offenen Denkmals im Spitalkomplex – Pfründnerwohnung sonst nicht zugänglich

Den Blick in den Innenhof des Spitalkomplexes bekommt man selten zu sehen (links). Hatten diesen Blick früher Kranke vom Spital in die Kirche (rechts)?
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Zum Tag des offenen Denkmals strömten mehr als 150 Besucher ins Spital. Es waren nicht nur die Kirche und ihre Kunstgegenstände zu besichtigen, sondern auch die Pfründnerwohnung im Obergeschoss über dem Kirchenschiff, die sonst nicht zugänglich ist. Dazu hatte auch die Wohngruppe der Rummelsberger Diakonie den Eingangsbereich zu ihren Räumen geöffnet.

Man konnte an diesem Tag also von der Spitalgasse durch das Gebäude in den Innenhof der Spitalanlage gelangen, von wo aus auch die Pfründnerwohnung über eine Außentreppe erreichbar ist. Die Bewohner gaben den interessierten Gästen gerne Einblick. Besonders der Blick auf die Elisabeth-Statue im Erdgeschoss fand Interesse: Sie wurde nach dem Diebstahl im Jahr 1980 von dem aus Hersbruck stammenden Künstler Walter Hacker realitätsgetreu nachgebildet und gestiftet. Die Spitalkirchenöffner, die jeden Samstagvormittag das Gotteshaus offenhalten, standen den Gästen aus Hersbruck und von auswärts bereitwillig zur Erläuterung und für Fragen zur Verfügung. Stadtführer Horst Piesche steuerte seine reichen Kenntnisse zur Geschichte des Spitals und zum Elisabeth-Altar bei.

Immer wieder wurde die Spitalkirche als kunstgeschichtliches Kleinod gelobt, und die Gäste äußerten Interesse an den Voruntersuchungen für eine Restaurierung.

Viele Fragen kamen zum Leben im Spital: Wer lebte da zu welcher Zeit? Und wie war das Leben im Spital? Jemand erinnerte sich noch an die Wärmestube, in die man sich an kalten Wintertagen einfach eine Weile setzen konnte.

Baukundige suchten in der Pfründnerwohnung nach den wohl inzwischen verschlossenen Öffnungen, die in früheren Zeiten den Alten und Kranken den Blick in die Kirche und eine Teilnahme am Gottesdienst ermöglicht haben. Von der Kirche aus sind diese "Fenster" als Schmuckgitter zu sehen. Zu wissen, wie es hinter den oberen Fenstern der Spitalkirche aussieht und wie man von da aus auf die Stadt blickt – dafür hat sich der Besuch am Tag des offenen Denkmals auf jeden Fall gelohnt!

Copyright (c) 2018 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 18.09.2018