Feierliche Wiedereinweihung der Hersbrucker Spitalkirche

Die Beteiligten an der Wiedereinweihung stehen am Altar zu den Fürbitten
Bildrechte Christl Schäfer-Geiger

Ein Kleinod erstrahlt in neuem Glanz

Nach vier Jahren aufwendiger Renovierungsarbeiten ist die Hersbrucker Spitalkirche wieder feierlich eingeweiht worden. Zahlreiche Gäste aus Kirche, Politik und Bürgerschaft nahmen an dem ökumenischen Festgottesdienst teil, mit dem das architektonische und spirituelle Kleinod der Stadt offiziell seiner Bestimmung zurückgegeben wurde.

Zu Beginn des Gottesdienstes zogen die vier Prinzipalien – Christusfigur am Kreuz, Osterkerze, Bibel und Abendmahlsgeschirr – feierlich ein. Durch den Gottesdienst führte Pfarrer Björn Schukat, die Predigt hielt Dekan Tobias Schäfer, die Lesungen übernahm Pfarrer Wunibald Forster von der katholischen Gemeinde. Musikalisch wurde die Feier von Kirchenmusikdirektor a.D. Gert Kötter an der renovierten Elias-Hößler-Orgel begleitet. In einer ansprechenden Wechselrede, der Wiedereinweihungsliturgie, vollzogen Pfarrer Schukat und Dekan gemeinsam den Akt der Wiedereinweihung. Die Fürbitten übernahmen Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Politik und dem Kreis der an der Sanierung Beteiligten. Auch Ministerpräsident a. D. Dr. Günther Beckstein nahm an der Feier teil.

Pfarrer Schukat bedankte sich in seiner Ansprache bei allen, die in den vergangenen Jahren zur Renovierung beigetragen hatten – mit Tatkraft, Fachwissen oder finanzieller Unterstützung. Besonders hob er den Einsatz von Dr. Dietrich Kappler und den „Spitalkirchenöffnern“ hervor, die sich über Jahre für die Erhaltung und die Wiederbelebung der Spitalkirche eingesetzt haben. „Ich freue mich, dass diese Kirche nun wieder von beiden Konfessionen genutzt werden kann“, meinte der Pfarrer.

Im Anschluss an den Gottesdienst richtete Bürgermeister Robert Ilg seine Grußworte an die zahlreichen Teilnehmer. Mit einige Zahlen und Daten unterstrich er noch einmal die Bedeutung der Kirche. In der Spenderurkunde aus dem 14. Jahrhundert war es den Stiftern besonders wichtig, dass die „Ewige Messe“ gelesen wurde. Für einen dafür angestellten Pfarrer, der genau vorgeschriebene Dienste hatte, wurde eigens ein Haus gespendet und für sein Auskommen gesorgt.

Bürgermeister Ilg dankte allen Spenderinnen und Spendern – von den großen Unterstützern bis zu den vielen Bürgerinnen und Bürgern, die sich an der Ziegelspendenaktion -initiiert von 2. Bürgermeister Peter Uschalt- beteiligt hatten. In der Kirche erinnert nun eine Tafel an alle, die namentlich genannt werden wollten. Eine weitere Tafel unter dem neuen Buntglasfenster weist auf die Spende der Spitalkirchenöffner hin, die über das Glasfenster hinaus die Restaurierung der Elias-Hößler-Orgel und die neuen Paramente finanzierte. 

Insgesamt hat die Stadt Hersbruck Zuschüsse und Spenden erhalten von: - Entschädigungsfonds 1.080.000 Euro, Landkreis Nürnberger Land 20.000 Euro, Deutsche Stiftung Denkmalschutz 50.000 Euro, STAEDTLER-Stiftung 5.500 Euro, Bürgerstiftung Hersbruck 7.000 Euro, Sparkasse Nürnberg 9.000 Euro, Messerschmitt-Stiftung 31.500 Euro, Ziegelspendenaktion 53.000 Euro.

Für die Spitalkirchenöffner sprach Dr. Gerhard Knodt, der sich bei ihrem Sprecher Dr. Kappler und bei seinen Mitstreitern für das beharrliche Spendensammeln, das Mitdenken und das tatkräftige Engagement bedankte. Insgesamt seien 50.000 Euro in die Gestaltung des neuen Buntglasfensters und die Ausstattung der Kirche geflossen. Darüber hinaus übergab Dr. Knodt einen Scheck über weitere 60.000 Euro an Bürgermeister Ilg – zur weiteren Verwendung für die Restaurierung der Kunstwerke. Gleichzeitig gab er bekannt, dass Dr. Kappler -nach vielen Jahren des Schaffens- mit der Wiedereinweihung der Kirche sein Amt bei den Spitalkirchenöffnern niederlegt und die Verantwortung in neue Hände übergibt.

Den feierlichen Abschluss der Einweihung übernahm Lothar Grimm, ehemaliger Stadtbaumeister, der in seinem Ruhestand die Renovierung begleitete. Er fasste die umfangreichen Bauarbeiten noch einmal zusammen und dankte allen Handwerkern und Dienstleistern, insbesondere Katrin Berger vom Architekturbüro Keim, die sich mit großem Engagement um die Sanierung der Kirche verdient gemacht hat. Als symbolischen Schlusspunkt überreichte Grimm den ehemaligen Kirchenschlüssel – eingerahmt in einem Bilderrahmen – an den Bürgermeister zurück. „Wir sind fertig“, sagte er, „jetzt kann die Stadt hier wieder wirken – mit Gottesdiensten, Konzerten und anderen Veranstaltungen.“

Mit dieser Geste wurde deutlich: Die Hersbrucker Spitalkirche ist nicht nur ein architektonisches Schmuckstück, sondern auch ein Ort lebendigen Glaubens und gemeinschaftlicher Verantwortung, der nun wieder offensteht. 

Christl Schäfer-Geiger (Stadt Hersbruck)