Ein offenes Ohr für Krebspatienten

Psychoonkologin Sabine Pflumm (vorne Mitte) berät Krebspatienten und ihre Angehörigen in Hersbruck. Darüber freuen sich von links Björn Bracher (Diakonie), Edith Heinz und Christine Albert (Brustkrebs-Selbsthilfegruppe per noi), Markus Besseler (Bayerische Krebsgesellschaft) und Detlef Edelmann (Diakonie).
Bildrechte Katja Bub (Hersbrucker Zeitung)

Bayerische Krebsgesellschaft bietet in Kooperation mit Diakonischem Werk Sprechstunden in Hersbruck und Neumarkt an

Gute Nachricht für krebskranke Menschen und ihre Angehörigen: Die Zukunft der psychoonkologischen Beratungsstelle im Landkreis ist gesichert. Künftig berät in Hersbruck die Bayerische Krebsgesellschaft, die dazu eine Kooperation mit dem Diakonischen Werk Altdorf-Hersbruck-Neumarkt geschlossen hat.

Allein 2019 haben im Nürnberger Land gut 1000 Menschen neu die Diagnose Krebs erhalten – eine bloße Zahl, hinter der sich aber viele Einzelschicksale verbergen. Markus Besseler, Geschäftsführer der Bayerischen Krebsgesellschaft, macht bei einer kleinen Feierstunde in den Räumen der Diakonie in Hersbruck deutlich, was es heißt, an Krebs zu erkranken. Neben oft langen und auch schwierigen Krankheitsverläufen hätten die Betroffenen auch mit zahlreichen Einschränkungen in ihrem Lebensalltag zu kämpfen. "Damit muss man fertig werden", bringt es Besseler auf einen Nenner.
Ängste, Sorgen, Fragen

Und genau hier will Diplom-Sozialpädagogin und Psychoonkologin Sabine Pflumm ansetzen. "Bei der Therapie geht es nicht nur um die Heilung des Körpers, auch die Psyche muss mit dieser schwierigen Lebenssituation zurechtkommen. Viele Erkrankte brauchen dann vor allem Orientierung und ein offenes Ohr für ihre Fragen, Ängste und Sorgen", sagt sie.

Immer mittwochs berät sie nun von 9.30 bis 16 Uhr Krebspatienten und deren Angehörige in Hersbruck. Jeden zweiten Freitag ist darüber hinaus eine Psychoonkologin in Neumarkt im Haus der Diakonie zu erreichen.

Die beiden Außensprechstunden sind ein zusätzliches Angebot der Psychosozialen Krebsberatungsstelle Nürnberg, die die Bayerische Krebsgesellschaft betreibt. "Ich freue mich, dass wir diese Schritte ins Umland machen können", sagt Pflumm, die ihr erstes Beratungsgespräch in Hersbruck schon geführt hat. Die Nachfrage sei da.

"Ich bin sehr froh, dass unser bestehendes Beratungsangebot für an Krebs erkrankte Menschen aufrechterhalten und sogar ausgebaut werden kann", zeigt sich Detlef Edelmann, Vorsitzender des Diakonischen Werks Altdorf-Hersbruck-Neumarkt, begeistert von der Kooperation mit der Bayerischen Krebsgesellschaft. Schon zuvor hat die Diakonie in diesem Bereich jahrelang selbst Beratungen angeboten – erst ehren-, dann mit dem Krebspunkt auch hauptamtlich. Knackpunkt aber sei immer wieder die Finanzierung gewesen. Weil die Diakonie aber nicht auf das Beratungsangebot vor Ort verzichten wollte, habe man sich nach einem geeigneten Partner umgesehen und ihn mit der Bayerischen Krebsgesellschaft nun auch gefunden.

"Fachlich ein Zugewinn für uns", bringt es Björn Bracher, Bereichsleiter Soziale Dienste der Diakonie, auf den Punkt. Auch Christine Albert und Edith Heinz von der Brustkrebs-Selbsthilfegruppe per noi begrüßen das neue Beratungsangebot. "Wir sind auch Ansprechpartner für Selbsthilfegruppen", betont Sabine Pflumm, Sie komme gerne vorbei und referiere zu bestimmten Themen, was zuletzt coronabedingt allerdings kaum möglich gewesen sei.

Wer in die Sprechstunde nach Hersbruck (Diakonie am Nikolaus-Selnecker-Platz 2) oder Neumarkt (Haus der Diakonie, Seelstraße 11a) kommen möchte, hier die Kontaktdaten: Tel. 0911/49533, E-Mail: hersbruck@bayerische-krebsgesellschaft.de, neumarkt@bayerische-krebsgesellschaft.de.

Copyright (c) 2021 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 23.07.2021