Zuhörer ins 17. Jahrhundert "gespielt"

Das Quartett Con Brio erfreute die Besucher in der Hersbrucker Spitalkirche mit niveauvoller Kammermusik aus dem 19. Jahrhundert.
Bildrechte H. Neitz (Hersbrucker Zeitung)

Ensemble Con Brio faszinierte in Spitalkirche mit Klängen von Tschaikowsky, Mendelssohn und Wolf

Das Ensemble Con Brio sorgte für einen genussvollen Abend für Freunde der Kammermusik in der Spitalkirche Hersbruck. Mit drei sehr unterschiedlichen Werken von Peter Tschaikowsky (Quartett Nr. 1 op. 11 in D-Dur – russische Folklore), Hugo Wolf ("Italienische Serenade" G-Dur) und Felix Mendelssohn-Bartholdy (Quartett D-Dur op. 44/1) hatte die Gruppe musikalische Schmankerln dabei.

Virtuos brachten Gerda Machmor-Geer, Heidi Braun mit ihren Violinen zusammen mit Franz Rauch und Peter Donhauser – Viola, Violoncello – ihre Instrumente zum Klingen. Mit fast schon akrobatischem Fingerspiel, mal schwungvoll, mal mit zärtlichem Strich mit dem Bogen über die Saiten, beeindruckte das Quartett die Besucher im voll besetzten Gotteshaus und führte sie durch die Gedanken- und Gefühlswelt der Romantik.

Durch die abwechslungsreichen Tempi in den jeweiligen Werken flogen die Töne mal im Galopp durch das Kirchenschiff, um wenig später leise, wie musikalische Flocken, im sakralen Raum zu schweben. Insbesondere bei Mendelssohns Quartett D-Dur op. 44/1 war dieses Wechselspiel zwischen Tanzsatz, langsamem Satz und jubelndem Schlusssatz spür- und hörbar. Die kurzen Solopassagen interpretierte Gerda Machmor-Geer.

Ermöglicht und organisiert wurde der musikalische Genuss von den Spitalkirchenöffnern und Dekanatskantorin Heidi Brettschneider. Die Spenden werden für die dringend erforderlichen Renovierungsarbeiten an der fast 600 Jahre alten Spitalkirche verwendet, die noch in diesem Jahr beginnen sollen.

Copyright (c)2020 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 19/02/2020