Zurück in die Heimat

Manchmal war er mahnend, meistens fröhlich-verschmitzt, stets freundlich und bedacht: Thomas Lichteneber.
Bildrechte Ute Scharrer (Hersbrucker Zeitung)

Abschied Nach fünf Jahren geht Pfarrer Thomas Lichteneber.

Dass er vor der normalen Wechselzeit von zehn Jahren die Pfarrstelle in der Stadtkirche wieder verlässt, das habe nichts mit Hersbruck zu tun, betont Pfarrer Thomas Lichteneber: "Das hat rein familiär-persönliche Gründe." Denn die Zeit hier verbinde er mit einem "sehr schönen Arbeiten".

Aber er habe eben noch neun Jahre vor sich bis zum Ruhestand. Und den will er dann auch in Landsberg am Lech verbringen. Dort war Lichteneber schon von 2001 bis 2011. Jetzt zieht es ihn dorthin zurück, und er freut sich, dass es so geklappt hat.
Herausfordernde Vielfalt

Die fünf Jahre in Hersbruck wird er in bester Erinnerung behalten. "Ich habe hier eine sehr lebendige, vielfältige Gemeinde mit großer Offenheit erlebt und sehr viele Menschen, die sich engagieren." Genau diese Vielfalt sei auch eine Herausforderung gewesen: "Ich habe meine Energie darauf verwendet, dass die verschiedenen Gruppen miteinander kommunizieren, sich ergänzen und an einem Strang ziehen", erklärt der evangelische Geistliche. Es sei eine anspruchsvolle Arbeit gewesen, alles zusammenzuhalten, verhehlt er nicht.

Daher konnte er gar nicht so viele eigene Schwerpunkte setzen, gibt er zu. "Etliche Sanierungsmaßnahmen haben wir halt umgesetzt." Beim Thema Renovierungen sei er bestens von Dietrich Kappler unterstützt worden, lobt er. Auch Helmut Bremer bei den Finanzen, Gudrun Zeltner und Gerhard Lenz als Vertrauensleute, Christine Gölkel als Teamassistenz und Anett Hille bei der Friedhofsverwaltung seien außergewöhnliche Helfer gewesen.

Ebenso würdigt Lichteneber die Zusammenarbeit mit der Kommune: "Es gibt eine Defizitvereinbarung mit der Stadt Hersbruck beim Kindergarten, und sie hat den Gehweg am Friedhof erneuert." Lichteneber erinnert sich, dass er kurz nach seiner Ankunft gleich in San Daniele dabei war. "Das hat das Eis gebrochen", ist er sich sicher.

Besonders hebt Lichteneber die "teamorientierte und transparente" Zusammenarbeit mit Dekan Tobias Schäfer hervor. "Ich habe das genossen."

Sie beide hätte der ZDF-Gottesdienst zusammengeschweißt, findet er: "Ich konnte mich blind auf ihn verlassen." Neben diesem positiven Höhepunkt hat der Abschied von Kantorin Heidi Brettschneider seine Hersbrucker Zeit geprägt. Ihre musikalische Leistung wird er nie vergessen: "Da war die Kirche voller Energie."

Zur Kirche, diesem Gotteshaus, hat Lichteneber eine besondere Verbindung. Das lag auch daran, dass er mal eine Zeit lang gemesnert hat. "Da habe ich die Kirche neu kennengelernt, und das hat wirklich Spaß gemacht."

Für Lichteneber ist die Stadtkirche, die "hier noch ein selbstverständlicher Mittelpunkt ist", ein kulturelles Energiezentrum. Nicht nur deshalb umschreibt Thomas Lichteneber rückblickend seine Aufgabe als "die Liebe zur Stadtkirche".

ANDREA PITSCH

Copyright (c) 2022 Verlag Nürnberger Presse, Ausgabe 18.10.2022